Mt Cook

Ein wortwörtlich abenteuerreicher Roadtrip zu Neuseelands höchsten Berg Mount Cook!
Da wir uns gerade mitten in der Hochsaison befinden, war es schwer ein Auto für ein Wochenende zu mieten. Über die Hostfamilie einer Klassenkollegin wurde uns ein privates Kleinunternehmen empfohlen. Wir mieteten telefonisch eine Auto für 2 Tage…
Challenge 1: Wo ist das Unternehmen?
Samstagfrüh 7am, Mara und ich trafen uns in der Stadt und machten uns auf die Suche nach dem Unternehmen. Wir hatten eine kleine, kurze Wegbeschreibung der Freundin dabei und fanden auch gleich die richtige Straße… doch welches Haus? Nach dem wir in einen Backbacker erfolglos nachgefragt hatten, beschlossen wir den Typen anzurufen… während ich am telefonieren war, hörte ich seine Stimme 3 Schritte entfernt von mir… wir standen bereits vor seinem Haus…
Challenge 2: Auto starten!
Wir kamen mit ihm ins Haus und erledigten den Papierkram. Aus Versicherungsgründen war ich die einzige, die fahren durfte. Er zeigt uns das Auto… Mara und ich schluckten beide mal… es war ein altes, kleines Auto… Als wir einstiegen kam es mir vor als würden wir auf der Straße sitzen, außerdem war es eng und es roch eigenartig und war einfach nicht bequem!! Und: es war manuell zu schalten!!!
Ich war einfach an das Auto meiner Hostmum gewöhnt! Einen großen, komfortablen Landrover… automatik… Es war ewig her, seit dem ich das letzte Mal ein manuelles Auto gefahren bin.
Wir stiegen ein, schnallten uns an und ich versuchte so gut wir möglich meinen Sitz einzustellen, war jedoch weniger erfolgreich da sich der Sitz nicht bewegen lassen wollte…
und dann startete ich und verwechselte gleich mal Gas und Kupplung… :p – tja damit hatte ich die Aufmerksamkeit der ganzen Straße auf mich gelenkt… *gg* Nach den anfänglichen Problemen ging es dann doch einigermaßen gut Richtung Arrowtown um die anderen abzuholen.
Challenge 3: der Gurt, der Erste
Als wir die Fünfte von uns abgeholt hatten mussten wir gleich einmal die ganze Rückbank umlegen um den mittleren Gurt hervorzuholen. War alles nicht so einfach in diesem altmodischen Auto. :p
Challenge 4: Welcher Weg?
Endlich alle angeschnallt im Auto ging es los! Nach 10 min Fahrt bemerkten wir, dass wir in die falsche Richtung gefahren waren…
Challenge 5: die Motorhaube
Abgesehen davon, dass das Auto eigenartige Geräusche machte, die Gänge schwer einzustellen waren und man jede kleine Unebenheit in der Straße spürte, ging es dann recht flott voran… …für ca. 1h, denn dann merkte ich, dass sich die Motorhaube verdächtig stark bewegte. Ich dachte sie sei offen und stoppte am Straßenrand um sie zu schließen. Doch man konnte sie nicht besser schließen. Sie war nur mit einem Haken fixiert und durch den Fahrtwind wurde sie auf und ab bewegt…
Challenge 6: der Gurt, der Zweite
Wieder zurück im Auto wollte ich mich anschnallen um loszufahren. Jedoch ließ sich der Gurt nicht ausziehen. Ich probierte nochmal, etwas sanfter. Es ging nicht! Die anderen glaubten es sei ein Scherz. Jeder versuchte den Gurt rauszuziehen. Erfolglos! Wir probierten alles mögliche was einem nur so einfallen kann… …und kamen dabei auf unmögliche Ideen *gg* blieben jedoch ohne Erfolg…
Da standen wir also, mitten im Nirgendwo am Straßenrand und konnten nicht weiterfahren, da sich der Gurt nicht verwenden ließ…






Wir wollten den Besitzer anrufen, doch (surprise, surprise) hatten wir keinen Empfang…
Wir fanden Werkzeug im Auto und begannen die Plastikabdeckung zu entfernen… …die Spule kam zum Vorschein… Der Grund warum der Gurt steckte, war nicht zu erkennen.
Am Ende mit unserer Ideen entschieden wir uns ein Auto zu stoppen. Wir erwischten ein älteres, Ehepaar in einem hochmodernen Leihwagen… Sie meinten nur wir sollen ohne Gurt weiterfahren. Dies wollte ich mit diesem Auto auf keinen Fall tun!
Auf der gegenüberliegenden Wiese kam ein junger Schafhirt auf seinem Traktor… er fragte uns, ob wir Hilfe brauchen… Das Gespräch war beinahe film reif:
Er: are u alright?
Wir: no….
Er: what happened?
Wir: …can u have a look…?
Er lacht und überquert die Straße.
Er: What’s the problem?
Wir: …our seatbelt doesn´t work…
Er: lacht again und: is that your only problem??
Wir: yeah…
Er: you need to pull softly…
Wir: would u like to have a go?
Quite confident probierte er dann… war jedoch ebenfalls erfolglos… und meinte wir sollten im nächsten Ort, welcher eine weitere Stunde entfernt war, zur Tankstelle fahren…
Uns blieb einfach nichts anderes über, also fuhren wir los. Während der Fahrt probierte Lisa, die hinter mir saß, weiter ihr Glück UND JA plötzlich löste er sich u ich konnte mich mit ein bisschen Geschick anschnallen!!!
So weit so gut! Bei der nächsten Klo-Pause blieb einer im Auto um den Gurt zu halten, den noch einmal eine halbe Stunde stehen wollten wir nicht! :p
Später erreichten wir den Besitzer dann doch und er erklärte uns, dass das Auto auf einer geraden Fläche stehen muss um den Gurt herausziehen zu können… achja, hätten wir doch wissen müssen :p


  




Wir näherten uns langsam unseren Ziel. dieses mal war die Landschaft ganz anders! Es gab weniger Schafsherden als weiter im Süden und das Gras war nicht so saftig grün sondern eher braun… Wir fuhren einer Bergkette entgegen. Als wir plötzlich um eine Kurve fuhren kam eine weiße Bergspitze in mitten der blau-grauen Berge zum Vorschein dazu blauer Himmel und Sonnenschein! Es war atemberaubend!
Nachdem wir im Hostel angekommen waren, machten wir uns bald ins wenige Minuten entfernte Hooker Valley auf. Von dort starteten wir unsere insgesamt 4 stündige Wanderung zum Moränensee.
Es war unbeschreiblich schön. Der Weg führte uns über schmale abenteuerlich hohe Brücken einen Fluss entlang zum See. Dort hatten wir einen tollen Ausblich auf den Gletscher.






Am nächsten Tag fuhren wir eine Schotterstraße (es war, als würde unser Auto jeden Moment aufgeben) entlang zum Tasman Valley. Ein kurzer Walk und dann de imposante Ausblick über die Endmoräne des Tasman Glacier (= längster Gletscher der neuseeländischen Alpen).
Als wir ankamen, war der Himmel noch völlig bewölkt, was der Umgebung eine geheimnisvolle Stimmung verlieh. Doch es dauerte nicht lange, bis die Sonne hervorkam und plötzlich war der Himmel blau! Durch das Erdbeben waren viele Eisbrocken im Wasser zu sehen und der Weg teilweise von Felsbrocken beschwerlich gemacht.







Es war ein unvergesslicher schöner Moment über das Wasser und auf den Gletscher zu schauen während die Sonne einem angenehm ins Gesicht schien… :)
Noch war das Auto nicht zurückgebracht… Mittlerweile hatten wir uns an es gewöhnt und der Rückweg war einigermaßen ok. Heil in Queenstown angekommen, brachte ich Lisa und Eva nachhause. Morena, Mara und ich gingen noch tanken. Danach fuhren wir aus der Tankstelle raus und in den Kreisverkehr hinein… es war warm und deshalb war mein Fenster offen… plötzlich zog es ziemlich stak, ich konzentrierte mich jedoch weiter auf die Straße… bis plötzlich Mara am Rücksitz zu schreien begann! Morena, die neben mir saß hatte die Tür nicht richtig geschlossen gehabt und somit war sie aufgesprungen! So wie die meisten Kreisverkehre hier, waren wir in einem zweispurigen… Glücklicherweise kam gerade kein Auto!!! :)
Alle waren wir froh gesund zu Hause angekommen zu sein und das Auto wieder los zu sein!!! :)

Catlins

Zu fünft ging es an einem Samstagmorgen Richtung Süden an die Küste zu den Catlins.
Gestoppt wurde in Cromwell um frischt Früchte zu kaufen und dann erst wieder in Balcutha zum Lunch.




Die Landschaft war atemberaubend einzigartig! Ein besonderes Erlebnis für uns alle war es, als wir das Meer sahen! Hier in Queenstown haben wir ja doch nur den Lake. Weiter passierten wir Rinder- und Schafherden, Wiesen und Felder…
Am Nachmittag erreichten wir Kaka-Point, ein kleines Dorf an der Zufahrt zu Nugget Point.Von einem kleinen Lookout aus, konnten wir einen Pinguin beobachten der sich gerade am Strand putzte. Der Kleine zog die Aufmerksamkeit zahlreicher Touristen auf sich.


  
 
Am Nugget Point befindend sich auf einem Felsvorsprung ein Leuchtturm und bis zu einem halben Kilometer vor der Küste ragen Felsspitzen aus dem Wasser. Am Ufer auf den Felsen sichteten wir Seelöwen.

  


Weiter ging es zur Cannibal Bay. Eine sehr schmale, sehr kurvige, sehr schotterreiche Straße voller Schlaflöcher führte uns zu einer wunderschönen Bucht.




Mittlerweile war es spät geworden. Durch die kurvenreichen Straßen waren zeitraubend. Unsere Unterkunft befand sich in Waikawa. Die einzige Beschreibung die wie hatten war, dass sie gegenüber einer Kapelle und neben einem Museum war… Als wir Waipapa erreichten, dauerte es nicht lange bis wir eine Kapelle erreichten, gegenüber ein Museum und gleich neben an… ein Gartenhaus?
Es sah wirklich wie ein Gartenhaus aus und wir waren uns nicht sicher ob es unser „Hostel“ sein sollte… aber laut Beschreibung stimmte alles… uns sonst war weit und breit nichts…

Also parkten wir unser Auto und tragen ein. Die Tür war offen und wir kamen in einen Gang. Es roch nach einem eingeheizten Ofen und erinnerte mich an Omas Küche… Wir kamen in einen Raum mit Küche, Ess- und Wohnraum. Es gab keine Rezeption und noch wussten wir nicht, ob wir auch richtig waren… Wir mussten ziemlich verwirrt ausgesehen haben wie wir da so gestanden haben. Auf dem Sofa saßen vier Personen. Einer von ihnen sagte uns, nach einem kurzen „hi how are you?“, dass wir nur anrufen müssten um zu sagen dass wir angekommen waren, und deutete dabei auf ein Telefon, welches sich hinter der Tür befand. Gesagt getan. Wir meldeten uns telefonisch an und fanden eine Handgeschriebenen Zimmerliste (es gab 4 Zimmer). Eines der Zimmer befand sich im Nebengebäude, welches wie eine Garage aussah.
Nach dem wir die Zimmer bezogen hatten, begannen wir zu kochen! :D Es gab Spagetti mit Tomaten-Zucchinisauce! :D Es wurde ein langer, gemütlicher und lustiger Abend!




8Uhr am nächsten Morgen gab es Frühstück! Keiner war ausgeschlafen und noch viel weniger motiviert zum Surfen! Wir waren müde und es war kalt! Alle sehnten wir uns nach einem Kaffee, doch der musste noch warten…Wir verließen Waikawa Richtung Curio Bay zur Surfschule. Es war immer noch kalt! Pünktlich um 9 Uhr tauchte unser Surflehrer mit den Wet-Suits auf. Beim Anziehen dieser „engen zweiten Haut“ wurde die Kälte schnell vergessen. Wir waren Angezogen von Kopf bis Fuß!Auf ging’s ins Wasser! Dieses mal mit voller Motivation!!! Das Surfen machte unglaublich Spaß und war gleichzeitig anstrengend! Doch Erfolg hatten wir alle, wir schafften es alle auf dem Brett stehend zu surfen :D




Nach dem Surfen freuten wir uns auf eine angenehme heiße Dusche! Und da machte es gar nichts, dassdiese nicht die sauberste war und wir uns in einer Camping-Küche die Haare föhnen mussten, dessen Mirkowelle sich als bester Spiegel anbot. :p






Wir befanden uns wirklich mitten in der Pampa!! Außer wunderschöner Natur, einsamen Straßen und ein paar sehr wenigen „ein-Straßen-Dörfern“ gab es hier nichts… So weit so gut… wenn da das Problem mit dem Petrol nicht gewesen wäre… Wir brauchten wirklich eine Petrol Station!Wir fuhren also, auf Rat unsers netten Surflehrers, zurück nach Papatowai. Einem kleiner Ort mit 5 Häusern, einem Museum und einer Petrol Station!!! Nach dem Tanken wurde dann auch das kuriose Museum besucht…



Mit vollem Tank ging es zu den MC Lean Wasserfällen. Ein kurzer Walk durch einen gigantischen Wald führte uns zu einem großen Wasserfall.




  
Unser nächstes Ziel war Slope Point. Der am weitersten Südlichste Punkt neuseelands. Wir parkten unser Auto am Parkplatz und mussten unerwarteter weise quer über ein Feld, ein Stück der Küste entlang spazieren. Es war extrem windig. Doch als wir dann an den Klippen standen, war das Gefühl nur vom Meer vom Südpol entfernt zu sein doch stark…





Wir waren schon etwas müde, der Tag war lang gewesen, doch hatten wir noch keine Seelöwen aus der Nähe gesehen und deswegen ging es noch zum Waipapa Point.Und ja!!! Wir haben sie gesehen! Am Strand liegend! :D Außer den Seelöwen gab es noch einen Leuchtturm! ;)






Viel gesehen, viel erlebt! Nun war es wirklich Zeit für einen guten Kaffee, den wir uns in Invercargill erhofften… Alles was ich bisher von Invercargill gehört hatte war, dass ein Besuch nicht notwendig wäre… und ja, zu Recht! Wir nannten die Stadt, eine Gangsterstadt! Sie war totoal ausgestorben an einem Sonntagnachmittag. Kein Cafe hatte geöffnet und auf der Straße begegneten uns "unheimliche Gestalten". Wir hatten unseren Kaffee schon fast aufgegeben, bis ich dann doch einfach bei subway nach einem MC-Cafe fragte… und JA es gab eines!!! Dort genossen wir dann abschließend einen richtig guten Kaffee bevor es wieder nachhause nach Queenstown ging.